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Die begehbare Tropfsteingrotte im Vögeligärtli bestand von 1899 bis 1935. Peter Xaver Weber, Staatsarchivar in Luzern von 1914 bis 1940, schrieb in einer quartiergeschichtlichen Veröffentlichung, die 1949 erschien: „Sie entsprach dem Geschmack um die Jahrhundertwende, bildete aber für die Jugend einen unerschöpflichen Quell des Vergnügens. Sie ist viel abkonterfeit worden. Die Aufnahme ist etwa vierzig Jahre alt und zeigt die Damen mit den langen Jüpen, wie sie neuestens wieder Mode werden wollen, und den Eierröhrlihüten, die damals dernier cri waren.“
Das Material für die Tropfsteinhöhle stammte aus den Höllgrotten bei Baar. Ein kleiner Rest reichte sogar für eine Miniaturgrotte neben dem Wagenbachbrunnen auf dem Schwanenplatz. Künstliche Grotten waren seit der Renaissance ein üblicher Bestandteil von Ziergärten, vor allem in Fürstenhäusern. König Ludwig II. hatte in Neuschwanstein eine Grotte sogar zwischen Arbeits- und Wohnzimmer eingerichtet – mit Wasserfall und künstlichem Mond.
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