Station N − Neustadt Walking Route
Einst sattgrün und baumbestanden, heute dicht überbaut: Gegen den Druck der wachsenden Stadt konnte sich die Himmelrichmatte nicht wehren. Doch sie schindete Zeit und blieb lange eine grüne Enklave. Es brauchte drei Planungsanläufe, bis ihr Schicksal besiegelt war – und sie einem neuen Himmelrich wich.
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Als eine Montgolfiere in das Himmelrich stürzte Es ist eine kuriose Episode aus den letzten Jahren der Patrizierherrschaft: «Vergoldschattirte Luftkugeln», von den Patriziern zu ihrem eigenen Vergnügen verfertigt, ergötzen das Volk und verbreiten einen Hauch von Aufklärung über dem Luzerner Seebecken. 1784, ein Jahr nach dem Erstflug in Paris, steigen Montgolfieren auch in Luzern in die Lüfte. Mehrmals – bis es schiefgeht. Und mittendrin: Franz Plazid von Schumacher auf dem Dachturm seines Himmelrich-Herrenhauses.
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Einst war sie ein herrschaftlicher Landsitz, heute steht die Villa Himmelrich mitten in der Stadt, eingeengt zwischen Obergrund- und Bundesstrasse, überragt von Wohn- und Geschäftshäusern. Doch ihre Ausstrahlung geht weit über die Stadt Luzern hinaus. Nicht nur gehört sie zu den bedeutendsten Profanbauten der Barockzeit, auch zeugt sie von der bewegten Geschichte des Luzerner Patriziats.
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Als die Allgemeine Baugenossenschaft Luzern (ABL) gegründet wurde, war das Himmelrich als Standort der künftigen ABL-«Mutterkolonie» vorbestimmt. In drei Etappen – zwischen 1925 und 1934 – entstanden dort fast 500 Wohnungen. Die grösste Siedlung – das Himmelrich 3 mit ursprünglich 235 Wohnungen – wird seit 2015 erneuert. Nach dem Einbau einer Autoeinstellhalle in den Neunzigerjahren hatte sich der Grundwasserspiegel gesenkt, die Gebäude waren in Schieflage geraten. 2019 wurde der erste Neubau – ein dreieckiger Blockrandbau anstelle der bisherigen Zeilenbauten – eröffnet. 2023 wird auch der Neubau entlang der Bahnlinie vollendet sein.
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Um die Jahrhundertwende waren die Wohnverhältnisse in Luzern prekär – selbst für einen grossen Teil der Mittelschicht. Schon früh formierten sich deshalb Wohnbaugenossenschaften. Zunächst in einem kleinen Rahmen, doch nach dem Ersten Weltkrieg boomte der genossenschaftliche Wohnungsbau. Auf der Himmelrichmatte entstand eine der grössten Wohnsiedlungen der Stadt Luzern.
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Eine besondere Form des genossenschaftlichen Wohnungsbaus initiierte der Quartierverein Hirschmatt-Neustadt-Biregg. Vor dem Hintergrund der Kriegswirtschaft, die während des Zweiten Weltkriegs auf die Selbstversorgung der Schweizer Bevölkerung setzte, unterstützte er eine städtische Ausprägung der bundesrätlichen Anbauschlacht. Mit seiner Hilfe entstand die Baugenossenschaft Pilatusblick. Sie wurde am 6. April 1944 gegründet.
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