Station O − Neustadt Walking Route
Der Helvetiagarten war einst als Flanierpark angelegt worden – mit Springbrunnen und dichtem Baumbestand, am Ende der Stadt, wie das Vögeligärtli als eine der grünen Lungen des neuen Hirschmattquartiers. Die prominente Lage gab auch den Ausschlag, dass die Häuserzeile an der Waldstätterstrasse schon früh entstand. Das Hotel Helvetia eröffnete im Jahr 1900.
Mit dem Niedergang des Tourismus nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges und mit der zunehmenden Verstädterung des Quartiers verödete das Helvetiagärtli. Stadtbegrünung und Quartierplanung waren bis in die Achtzigerjahre kaum ein Thema.
Dann aber organisierten sich Quartierbewohner und gewannen den Park zurück – für sich und als wiederbelebten Freiraum für die ganze Stadt. Mit einfachen Massnahmen wurde das Helvetiagärtli umgestaltet, begrünt und 1994 als grüne Lunge wieder in Beschlag genommen.
Heute ist das Helvetiagärtli vor allem für seine Gartenrestaurants und für den kleinen, aber feinen Samstagsmarkt bekannt. Die hohen Kastanienbäume und der helle Kiesboden geben dem Park etwas Südländisches. Inmitten von Stadthektik und Verkehr verströmt er Gemächlichkeit und vielleicht ein wenig Dolcefarniente.
Der Helvetiaplatz scheint auch ein Ort zu sein, an dem sich Neues entfaltet – sei es ein Speakers Corner oder ein offenes Bücherfenster, das den Büchertausch fördert.
Noch ist die Botschaft aber nicht überall angekommen. Als im August 2011 die Luzerner Ausgabe des Städte-Monopoly-Spiels vorgestellt wurde, rangierte das Helvetiagärtli – zusammen mit dem Franziskanerplatz – unter den Billigangeboten. Schweizerhof, Verkehrshaus, sogar die FCL-Arena auf der Allmend wurden höher eingestuft. Aber, wie Luzern Tourismus damals erklärte: Das Helvetiagärtli gehört zu den 22 besten Plätzen der Stadt Luzern.
Hotel Helvetia
Hier liessen sich die Alkoholgegner nieder, hier gingen Reisende aus aller Welt ein und aus, hier wurden Obdachlose untergebracht – das Hotel Helvetia hat eine bewegte Geschichte hinter sich.
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