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Murner

Der Reformationsgegner

Thomas Murner (1475–1537) war ein Priester und Gelehrter, der aus Strassburg stammte und sich dort nach 1520 als einer der schärfsten Gegner der Reformation profilierte. 1522 schrieb er das 4800 Verse umfassende Gedicht „Vom grossen lutherischen Narren“.

Strassburg trat 1525 zur Reformation über, worauf Murner floh und nach Luzern kam, wo er Leutpriester wurde. Im Franziskanerkloster eröffnete er eine Druckerei, nahm 1526 an der Disputation von Baden teil, mit der sich die Innerschweizer Orte gegen die Reformation wehrten, und 1527 druckte er den "Kirchendieb- und Ketzerkalender", eine Schmähschrift gegen den Zürcher Reformator Zwingli, den er als Lügner und Dieb bezeichnet und am Galgen hängend darstellte.  Er veröffentlichte auch mehrere Flugschriften gegen den Übertritt von Bern zur Reformation, was Zürich und Bern dazu brachten, 1529 im ersten Kappeler Landfrieden seine Ausweisung forderten. Seine Druckerei im Barfüsserkloster ging im selben Jahr ein, er entzog sich der Ausweisung durch Flucht in seine Heimat. 1535 lehnte er eine Berufung nach Luzern als Lesemeister und Schulleiter ab.

Thomas Murner ist mit seinem Todestag in der Fassade des Gutenberghofes verewigt.

Der in Luzern gedruckte "Kirchendieb- und Ketzerkalender", mit dem sich Thomas Murner in die schweizerische Reformation einmischte.

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